Projektmeeting in Gießen im Dezember 2013


 

Comenius-Treffen an der Max-Weber-Schule
Delegationen aus Bialystok (Polen) und Mont der Marsan (Frankreich) zu Gast in Gießen
Bereits zum 3. Mal trafen sich Schüler/innen und Lehrer/innen im Rahmen des Comenius-Projektes "Prove your responsibility". Ziel dieses Projektes ist der interkulturelle Austausch innerhalb eines immer stärker zusammenwachsenden Europas und die Erweiterung kommunikativer Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen, vor allem in der englischen Sprache.
Vom 02. - 07.12.13 trafen sich die Partnerschulen unter dem Arbeitsthema "Migration" in der Max-Weber-Schule. Jeder Partner hatte die Aufgabe, in seinem Heimatland bzw. seiner Region etwas zur Situation von Zuwanderern herauszufinden und die Ergebnisse beim Treffen in Gießen zu präsentieren.
Die gastgebende 12. Klasse der Fachoberschule, die FO 12 B, hatte im Rahmen des Religionsunterrichtes Kontakt zu einem Asylbewerberheim in Lindenstruth aufgenommen, um die dort lebenden Flüchtlinge näher kennenzulernen, mehr über deren Situation zu erfahren und schließlich um ihnen Hilfen zur Bewältigung des deutschen Alltags zu geben. Die vorwiegend aus Somalia und Eritrea stammenden jungen Erwachsenen lernten zusammen mit den Fachoberschülern, wo und wie man in Gießen gut und günstig einkaufen kann, wo die Stadtbibliothek zu finden und wie sie zu nutzen ist. Außerdem kaufte man gemeinsam auf dem Wochenmarkt ein und bereitete dann ein gemeinsames Frühstück zu. Hierbei ging es auch darum, den Flüchtlingen Alltagsvokabular zu vermitteln.
Die Schüler/innen aus Polen hatten Bürger ihrer Stadt Bialystok interviewt und gefragt, wie diese Migranten in Polen wahrnähmen und welche Nationalität die meisten Zuwanderer stelle. Polen hat nur 0,7% Zuwanderer und davon stellen die Deutschen den größten Anteil.
Ganz anders stellt sich die Situation im Südwesten Frankreichs, in Mont de Marsan dar. Dort leben zahlreiche Sinti und Roma in Abgeschiedenheit von den französischen Siedlungen. Durch einen Besuch vor Ort konnten die französischen Schüler/innen erfahren, wie diese wohnen und was ihnen wichtig ist. Vorurteile, die vorher existierten, konnten so relativiert werden.
Neben diesem Ergebnisaustausch galt das Treffen jedoch auch der Vertiefung der Beziehungen und die Gastgeber zeigten ihren Besuchern einige Besonderheiten Gießens und Hessens. Neben dem Besuch des Mathematicums, der Marburger Altstadt und einer Besichtigung der Licher Brauerei stand ein Besuch des Senckenbergmuseums auf dem Programm. Die Weihnachtsmärkte wurden natürlich auch erkundet.
Am Freitagnachmittag fand die Abschlussveranstaltung in der Aula der Max-Weber-Schule statt. Hier sorgte ein von Schülern aller drei Nationen erstelltes Büffet für das leibliche Wohl. Ein Dank gilt an dieser Stelle der Ricarda-Huch-Schule für die Nutzung ihrer Küche. Highlight des Tages waren während der Woche eingeübte Tänze, die zeigten, dass zur Verständigung oft Musik und Bewegung ausgezeichnete Mittel sind. Dieser Meinung waren auch die anwesenden Eltern, der Gießener Flüchtlingspfarrer Wilhelmi, Schulleiter Denfeld und 9 Flüchtlinge aus Lindenstruth.
Geplant ist ein abschließendes Treffen in Bialystok im Mai 2014. Die Projektbetreuer Tobias Alsen, Jochen Pellatz, Raymond Rauchel, Achim Schneider und Jutta Schwarz werden bis dahin mit der FO 12 B zum Thema Ökotourismus arbeiten.