Neulich las ich folgende ziemlich erstaunliche Geschichte, die sich Daniel Bernoulli (18 Jhd.) ausgedacht hat und die als das St. Petersburg - Paradoxon die Mathematikinteressierten fasziniert.
Doch vorab eine kleine Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung:
Nehmen wir an, bei einem 
    Würfelspiel gewinnt derjenige 6 Euro, der im ersten Wurf eine 6 würfelt. 
    Da der Würfel alle Zahlen von 1 bis 6 anzeigen kann und die Wahrscheinlichkeit 
    für jede Zahl gleich ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Spieler 
    beim 1. Wurf die 6 würfelt gleich 1/6. Wenn es nun darum geht, welchen 
    Einsatz ein Spieler dieses Spiels maximal zahlen sollte, so wäre die 
    Antwort 1 Euro. Auf lange Sicht würden sich dann Einsatz und Gewinn ausgleichen.
    Beim Wurf einer Münze ist die Wahrscheinlichkeit Kopf oder Zahl zu bekommen 
    jeweils 1/2 also 50 %. Beträgt der Gewinn bei Zahl 5 Euro, so sollte 
    der Spieler maximal 2,5  Euro Einsatz zahlen, wenn er auf lange Sicht 
    nicht verlieren will. (Bei 1000 Würfen hat er dann 2500  Euro Einsatz 
    gezahlt und 'wahrscheinlich' 2500 Euro gewonnen).
    Als Erwartungswert des Gewinnes bezeichnet man das Produkt aus Gewinnhöhe 
    und Wahrscheinlichkeit des Eintretens des Gewinns (0,5 x 5 Euro = 2,50 Euro) 
    
Bernoulli stellte nun folgende Frage:
Wie hoch kann der Einsatz eines Spielers bei einem Münzwurf sein, wenn folgende Gewinnregel zugrunde gelegt wird:
Das Spiel endet, wenn 
    die Münze Zahl zeigt. Fällt beim ersten Mal Zahl, so gewinnt der 
    Spieler 2  Euro, fällt erst beim 2. Mal Zahl, so verdoppelt sich 
    der Gewinn auf 4 Euro.
    Fällt Zahl erst beim 3. Mal, so verdoppelt sich der Gewinn abermals auf 
    8 Euro. Das heißt allgemein: Bei n-Würfen beträgt der Gewinn 
    2^n Euro.
In diesem Fall addieren sich also die einzelnen Erwartungswerte. Welchen Einsatz wären Sie bereit zu zahlen? Viel Spaß.